Zunächst war es toll, dass Noemi überhaupt Interesse hatte. Eigentlich ist sie Vollzeit-Model und lebt in Asien, und nur alle paar Monate mal in ihrer Heimat Budapest. Asiatische Models haben einen anstrengenden Shooting-Alltag und sind es gewohnt sekündlich die Posen zu verändern. So auch Noemi. Aber trotz allem hat sie sich den Spaß an freien Arbeiten erhalten. Als sie eine Zusammenarbeit vorschlug, wenn sie wieder in ihrer Heimat sei, war ich richtig happy.
Man braucht für ein solches Abenteuer nicht viel Geld. Zum einen fliegt Ryan Air enorm günstig, und zum anderen habe ich mir die Airbnb-Wohnung zusammen mit meinem Freund Onur gemietet.
Zu den Reisen und den neuen Menschen denen man begegnet, kommt noch die Kreativität, fotografische Hindernisse und spontane Ideen hinzu. Der Look dieser Serie z.B. war etwas neues für mich. Kein warmes, goldbraunes verfügbares Licht im Raum, sondern kalter Weißabgleich und unterstützendes Blitzlicht mit Farbfolie, um den Neon-Look zu unterstützen. Ein paar Tage vorher hatte ich eine Serie von Lina Tesch gesehen, die mich wohl unbewusst inspiriert hat. Close Ups, Detailaufnahmen ihrer Hände oder auch ein provokanteres Foto wie das ihrer Zunge erzeugen ein cinematisches Flair. Im Nachhinein wäre auch eine klasse Akt-Strecke entstanden, aber ich bin auch so wirklich stolz darauf. Mal was neues gemacht.